Virtual Reality Brillen im Test: Oculus Rift, HTC Vive und Samsung Gear

Auf Knopfdruck in eine andere Welt – Virtual Reality Brillen machen diese Zukunftsvision wahr. Mit VR Brillen ist ein Spaziergang in New York, ein Tauchgang im Great Barrier Reef oder Surfen in Kalifornien möglich. Dazu muss man nur die Brille aufsetzen, eine App starten und schon ist man mitten im Geschehen. Die Konkurrenz unter Herstellern von Virtual Reality Brillen ist groß. Es gibt mittlerweile eine Vielzahl an Anbietern. Die Oculus Rift, Samsung Gear VR und die HTC Vive zählen zu den bekanntesten und technisch am weitesten fortgeschrittenen. Wir haben die Virtual Reality Brillen im Test näher angeschaut.

Virtual Reality Brille im Test: Oculus Rift

Die Oculus Rift ist Vorreiter unter VR Brillen. Erste Pakete mit der vor allem für Gamer entwickelte VR Brille wurden bereits Ende März an Vorbesteller ausgeliefert. Man kann die Oculus Rift bestellen: Für 699 Euro im Online-Shop, allerdings muss mit langen Wartzeiten gerechnet werden. Im freien Handel ist die Oculus Rift nicht zu kaufen.

Brille aufsetzen und in eine andere Welt – Virtual Reality Brillen machen’s möglich. (Foto von re:publica unter einer CC BY 2.0 Lizenz)
Brille aufsetzen und in eine andere Welt – Virtual Reality Brillen machen’s möglich. (Foto von re:publica unter einer CC BY 2.0 Lizenz)

Mit ihren 490 g ist die Oculus Rift leichter als ihre Konkurrenten und angenehm zu tragen. Mit der Zeit wärmt sie sich jedoch unangenehm auf. Nachdem die Klettverschlüsse an den Kopf angepasst sind, kann die VR Brille schnell auf- und abgesetzt werden. Ein Vorteil sind die integrierten Kopfhörer, sie verhindern ein Kabelsalat und auch die Tonqualität überzeugt. Der Augenabstand lässt auf 57 bis 71 mm einstellen. Dank einer Auflösung (2160 × 1200 Pixel, 1920 × 1080 Pixel) überzeugt das Bild mit satten Farben und guter Schärfe.

Der Blogger Doc-Ok hat die Sichtfeldweite von VR-Brillen vorgenommen. Das geschätzte Sichtfeld beider Linsen der Oculus Rift liegt bei etwa 94 Grad horizontal und 93 vertikal. Die offiziellen Systemanforderungen an den PC sind hoch: eine GTX-970- oder AMD-290-Grafikarte sollte mindestens noch in PCs verbaut sein; in der Anschaffung sind diese Grafikkarten nicht gerade billig. Das PC-Magazin c’t schreibt jedoch, dass die meisten Titel auch mit langsamerer CPU und GPU flüssig liefen. Bisher gab es für VR Brillen kurze Demospiele, nun gibt es jedoch schon rund 50 Oculus Rift Games. Diese kann man im Online Store von Oculus Rift bestellen.

HTC Vive im Test

Mit 900 Euro liegt die HTC Vive in einem höheren Preissegment und ist seit April auf dem Markt. Es gibt einen signifikanten Unterschied zu den Konkurrenz-Produkten: Die HTC Vive erlaubt sie nicht nur das Sehen in der virtuellen Realität, sondern auch das Bewegen darin, das sogenannte „Room Scaling“. Im Ansatz funktioniert das auch bei anderen VR Brillen, mit der HTC Vive lässt sich jedoch ein viel größerer Raum entdecken. Beim Auspacken zeigen sich schon erste Nachteile: Laien können bei den vielen Kabeln beim Bau etwas aufgeschmissen sein. Außerdem ist die VR Brille mit 600 g recht schwer.

Anforderungen der Grafikkarte sind die gleichen wie bei der Oculus Rift (GTX-970- oder AMD-290); c’t schreibt, dass diese auch unbedingt nötig seien, ruckelnde Bilder verursachen nämlich ein wenig Überlkeit. Der Abstand zu den Augen lässt sich ebenfalls manuell einstellen. Die Bildauflösung mit insgesamt 2160 × 1200 Pixeln fällt nicht viel höher aus als bei der Oculus Rift, ist aber weniger überzeugend. Der Sichtbereich der HTC Vive ist mit 110° etwas größer. Die Auswahl an Spielen ist vielfältig: In Steam sind bereits über 110 Spiele verfügbar.

Samsung Gear Virtual Reality

Die Samsung Gear VR* ist für deutlich weniger Geld erhältlich: Lediglich 100 Euro kostet die VR Brille. Voraussetzung ist jedoch ein passendes Smartphone (Galaxy Note 5, S6, S6 Edge und das S6 Edge Plus), denn es dienst als Display. Die Software von Mitentwickler Oculus teilt dieses in zwei Bildschirme, alle Anwendungen laufen direkt über das Smartphone. Wer kein Samsung Smartphone hat, muss allerdings bei der Anschaffung tief in die Tasche greifen.


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Da die Software über das Smartphone ausgeführt wird, werden Brille und Handy über ein USB-Kabel verbunden. Mit 550 g ist sie wie die HTC Vive kein Leichtgewicht. Die Bildauflösung ist hoch: 2560 x 1440 Pixel. Das Pixelraster ist jedoch teilweise erkennbar, an den Rändern wird das Bild unscharf. Abstriche gibt es auch bei der Sichtweite, die gerade einmal 96° erreicht. Weiterhin überhitzten die Smartphones bei der Anwendung schnell und zwangen deswegen zu Unterbrechungen. Dafür punktet die Samsung Gear VR mit einer Reihe von unterschiedlichen Apps.

Google Cardboard und Next VR

Bei einem Google Cardboard handelt es sich um eine rein mechanische Smartphone-Halterung aus Pappe, die für rund 15 Euro erhältlich ist. Sie nimmt ein Smartphone auf und vergrößern den Inhalt des Displays durch zwei Lupenlinsen. Dafür genügt ein einigermaßen aktuelles Handy, fast alle Papp-Gehäuse sind auf 5-zöllige Displays optimiert.

Das Smartphone muss einen Lagesensor (Gyroskop) für das Headtracking aufweisen. Außerdem sollte das Display mindestens Full-HD-Auflösung (1920 × 1080 Pixel) haben. Die VR-Qualität des Google Cardboards sei im Vergleich zu den echten VR-Brillen mit Abstand am schlechtesten, schreibt chip.de. Die Sensoren im Handy seien nicht für Headtracking ausgelegt, was zum Ruckeln führt.

NextVR hat sich auf die Übertragung von 360°-Videos spezialisiert. Schon im vergangenen Jahr führte NextVR erfolgreich einige Testübertragungen durch, unter anderem von Sport-Events. Zusätzlich überträgt NextVR als einziges Unternehmen sogar in 3D, was das Eintauchen in eine andere Welt enorm verbessert. Eine flächendeckende Übertragung von TV-Events konnte sich allerdings noch nicht durchsetzen, weil der Verkauf von VR Brillen noch ein wenig hinterherhinkt. Viele Brillen sind außerdem noch zu schwer, um ein beispielsweise ein ganzes Basketball-Spiel verfolgen zu können.

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