Bodenbeläge bei Stiftung Warentest

Im Jahr 2003 wurden insgesamt 49 elastische Bodenbeläge aus PVC, Linoleum, Gummi und Kork bei Stiftung Warentest auf Schadstoffe und Gerüche getestet. Dabei fielen die Testergebnisse bezüglich des Schadstoffgehalts und der Geruchsentwicklung bei den verschiedenen Arten von Bodenbelag sehr unterschiedlich aus.

Welche Bodenbeläge gibt es?

Der beliebteste elastische Bodenbelag bei http://www.livingfloor.com/ und weiteren Online Shops ist Boden aus dem Kunststoff PVC (Polyvinylchlorid). Als Alternative zu den ein- oder mehrschichtigen PVC-Böden bieten sich selbstklebende Bodenfliesen oder -bahnen aus Linoleum an. Dieser Boden besteht aus Leinöl und Kork- oder Holzmehl auf einer Trägerschicht aus Jute. Weitere Möglichkeiten wären Bodenfliesen aus Gummi, deren Rohstoff synthetischer Kautschuk ist, oder Kork, der aus der Rinde der in Südeuropa verbreiteten Korkeiche gewonnen wird.

PVC
Ein sehr beliebter Bodenbelag: PVC (Polyvinylchlorid). Foto von Uli Carthäuser / pixelio.de.

PVC-Bodenbeläge – pro und contra

Ein Boden aus PVC ist aus mehreren Gründen der am meisten verkaufte Bodenbelag: er ist meist günstig, lässt sich ohne Probleme selbst verlegen, ist für fast alle Räume geeignet und ist leicht zu säubern. Zudem ist er in vielen Farben und Mustern erhältlich. Warum PVC-Böden jedoch auch häufig in Kritik geraten, ist der hohe Anteil an Schadstoffen, besonders an Phthalaten, sogenannten Weichmachern, die für mehr Elastizität des Belags sorgen sollen.

Im Test von Stiftung Warentest wiesen über 50 % der untersuchten PVC-Bodenbeläge einen hohen Schadstoffanteil auf, außer Phthalaten kamen auch Organozinnverbindungen und das Kunststoffadditiv Nonylphenol vor. All diese schädlichen Substanzen können negativ ins Hormonsystem eingreifen. Bei PVC-Bahnen, die mit lösemittelhaltigen Klebern verlegt wurden, traten zum Teil erst nach vier Wochen die Lösemittel aus.

Die Vor- und Nachteile von Linoleum-Bodenbelag

Linoleum-Böden sind in allen Räumen außer dem Bad verwendbar und bestechen durch Nachhaltigkeit, da sie aus nachwachsenden Rohstoffen bestehen. Linoleumfliesen oder -bahnen verfügen über Trittschalldämmung, sollten aber vom Fachmann verlegt werden. Beim Schadstofftest schnitten sie als Testsieger ab, da sie keine oder nur geringe Mengen enthielten.

Linoleum hat allerdings oftmals einen starken für das Produkt typischen Geruch nach “Turnhalle” oder “Nüssen”, der manchen unangenehm ist, während andere ihn wiederum sehr gerne riechen. Für die Gesundheit bedenkliche Schadstoffe traten im Test jedoch selten aus Linoleum-Böden aus, auch die leicht flüchtigen Lösemittel der Kleber blieben länger als vier Wochen im Boden, ohne die Raumluft zu belasten.

Warum Bodenbeläge aus Gummi oder besser andere Alternativen?

Fliesen oder Bahnen aus Gummi ähneln Linoleum sehr stark, was die Vorteile betrifft. So ist auch Gummi vielseitig verwendbar und dämpft laute Schritte, es ist zudem ein sehr strapazierfähiger Stoff. Gummiböden lassen sich im Gegensatz zu Böden aus Linoleum gut selbst verlegen. Gummi weist wie Linoleum einen produkteigenen Geruch, von Testern als “Schuhsohle” bzw. “Reifenhandel” beschrieben, auf. Beim Schadstoffgehalt rangiert Gummi allerdings im Bereich der mäßigen bis hohen Belastung.

Kork
Relativ schadstoffarm in Sachen Bodenbeläge: Kork. Foto von Dieter Schütz / pixelio.de.

Der Testsieger: Korkböden

Die getesteten Korkbodenbeläge gingen im Schadstofftest als Sieger hervor, die Korkfliesen enthielten keine bis eine geringe und nur in zwei Fällen mäßige Konzentration an bedenklichen Substanzen. Kork ist als nachwachsender Rohstoff nachhaltig und ungefähr so günstig zu erwerben wie PVC. Korkböden können selbst verlegt und in allen Räumen außer dem Bad verwendet werden. Das Material Kork ist fußwarm und hat Trittschalldämmung, ist jedoch empfindlich gegen Feuchtigkeit.


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